Schlaf wird überbewertet ;)

Beim letzen Mal hab ich schon von dem Hostel in Jogja gechwärmt, und genau deswegen hab ich dort 4 Nächte verbracht, obwohl ich nicht viel besichtigt habe. “Home away from home” traf hier 100 % zu. Laura kümmerte sich um uns, als wären wir ihre Kinder. 
Auch wenn ich nicht viel gesehen habe, war ich immer beschäftigt. Die letzen fünf Nächte habe ich nie mehr als ein paar Stunden geschlafen und es hat sich jedes Mal ausgezahlt ;) 
Also, was hab ich erlebt? In der ersten Nacht war ich fort, wie ihr bereits gelesen habt und in der zweiten “mussten” wir um 4 Uhr aufstehen, um zu den Tempeln zu fahren. Laura hat uns am Vortag bereits ein Lunchpacket vorbereitet (was für ein Luxus!). Aus meinen Hostel war noch Lisa dabei, mit der ich noch immer gemeinsam unterwegs bin und die gerade im Zug neben mir schläft ;) Der buddhistische Tempel Borobudur war ganz nett zum anschauen, aber mehr auch nicht. Der hinduistische Tempel Prambanan war echt toll und zwei Schülerinnen führten uns herum und erklärten uns die verschiedenen Götter. Da ich meinen Studenausweis verwenden konnte, musste ich auch nur die Hälfte Eintritt zahlen und so war es der Ausflug auf alle Fälle wert. 

Als wir im Hostel ankamen wollten wir eigentlich schlafen gehen, doch dann hat sich eine nette Runde gefunden und wir haben den ganzen Nachmittag gequatscht. Für den Abend arrangierte Laura eine Charade-Runde. Das ist ein Spiel, bei dem man in der Gruppe Begriffe erklärt und einer muss es erraten. Insgesamt waren wir ca. 50 Leute, darunter viele Einheimische. Unsere Gruppe hat zwar nicht gewonnen, aber es war echt ein netter Abend. Als wir wieder im Hostel waren, versuchten Jesus und Martin, zwei Argentinier, seit Stunden ein Flugticket zu kaufen, dass sie am nächsten Tag benötigten, um ihren Anschlussflug zu erwischen. Mittlerweile waren sie schon ziemlich verzweifelt. Natülich hatte Laura eine rettende Idee und fuhr mit Martin zum Flughafen, um die Tickets zu kaufen. Endlich hat es geklappt und das musste selbstverständlich gefeiert werden! Nach und nach gingen alle schlafen, bis nur noch Izzy aus Australien, die zwei Jungs und ich überblieben. Die beiden wollten nicht schlafen gehen, da sie um halb 6 zum Zug mussten und wir beschlossen mit ihnen aufzubleiben. Wir spielten Uno, Wer bin ich?, tranken Bier und hatten eine Menge Spaß! Als Izzy und ich schlafen gingen, schien bereits die Sonne und die ersten aus dem Hostel waren wieder auf.  
Den Tag darauf machte ich nicht viel. Lisa und ich gingen massieren und spielten mit Joker, einer Babykatze, die vom Hostel adoptiert wurde, nachdem ihre Mutter verschwunden war. Lisa und ich hatten geplant mit dem Nachtbus nach Probolinggo zu fahren, ein Ort in der Nähe von Bromo. Eigentlich wollten wir gleich nach Banyuwangi fahren und mussten beim Onlinezugticket nur noch auf bestätigen klicken, als uns Jesus und Martin dazu überredet hatten doch zum Bromo zu fahren. Dieser ist zurzeit aktiv und kann nicht bestiegen werden, doch der Sonnenaufgang vom Berg gegenüber mit Blick auf Bromo soll es wert sein hinzufahren. Ok gut, wieso nicht, dachten wir uns. Wir buchten also kein Ticket, da man für die öffentlichen, billigen Busse keines benötigt. 
Bis zum Abend konnten wir im Hostel bleiben und der Abschied von Laura und den anderen war fast traurig. Sie wollten nicht, dass wir gehen und wir wollten eig. auch nicht gehen. 
Um nach Probolinggo zu kommen, mussten wir zwei Mal umsteigen und in Probolinggo dann auf ein Shuttle warten, das uns in das Dorf vor Bromo brachte. Man muss so lange warten, bis er voll war oder das Shuttle alleine zahlen. Als wir in einem Kaffee warteten, dass hoffentlich noch jemand kommt, kamen zwei Polizisten rein und stellten sich bei uns vor. Einer gab uns die Hand und hielt sie endlos lange. Wir redeten ein bisschen und er sagte uns wie hübsch wir sind. Ohne uns zu fragen, bestellte er zwei Eistee und bezahlte auch unsere beiden ersten Eistees. Er war sehr unheimlich und machte uns dann auch noch das Angbot, dass er uns zum Bromo fahren kann und wir in seinem Haus schlafen könnten. Da er ein Polizist war sollte man ihm eigentlich vertrauen können, doch wir lehnten dankend ab und warteten weiter. Um 10 Uhr waren wir 5 Leute und zahlten “nur” 7 €, das war mehr als uns die 12 Sundenfahrt nach Probolinggo gekostet hatte. In dem Dorf hatte es gefühlte 0 ° C, es war bewölkt und wir verfluchten die Argentinier mehrmals, dass sie uns diesen Vulkan so eingeredet haben. Gemeinsam mit dem Australisch-Walsisch Pärchen aus dem Bus suchten wir uns ein Guesthouse. Wir fanden ein günstiges und mieteten sozusagen ein ganzes Haus. Was sich toll anhört, war nicht so toll - kalt, einfach, schmudelig - aber für eine Nacht vollkommen ausreichend. Das Dörfchen war mit einer Ascheschicht überzogen und wirkte ziemlich trostlos. 
Um 2:50 läutete der Wecker, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Berg gegenüber vom Bromo zu sein. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den ersten ViewPoint, den man auch ohne Guide nicht verpassen kann. Einfach den Autos folgen, dann den Pferden und dann die Stufen hoch ;)
Da bei diesem ViewPoint viele Menschen waren, bechloss ich noch weiter hoch zu gehen. Die Sonne ging bereits auf und so war mein Aufstieg besonders schön. Ein Hoch auf die Argentinier, dass sie uns das eingeredet haben haha. Wir waren wirklich froh, dass wir trotz den Strapazen hier her gekommen sind, da es wunderschön war! (Ich muss zugeben wir hatten viel Glück mit dem Wetter, es ist nicht jeden Morgen so klar)


Trotzdem wir nur wenig geschlafen haben gings gleich weiter nach Banyuwangi, wo Lisa bereits in der Nacht wieder zum Ijen wollte. Ich hab ihn schon gesehen und freute mich auf einen langen Schlaf. Wir kauften ein Zugticket und stellten uns rechtzeitig den Wecker. Nach ca. 5 Stunden stiegen wir aus dem Zug und suchten Rachan, einen Freund von Laura, bei dem wir gratis schlafen konnten. Leider waren wir bei der falschen Zugstation ausgestiegen. Super, wir hatten nicht daran gedacht, dass es in Banyuwangi zwei geben könnte. Mit zwei Mopedtaxis sind wir zur anderen Station gefahren. Wir fanden ihn sofort und er hatte ein eigenes Zimmer für uns in seinem Haus. 50 Meter entfernt konnten wir bei einem Freund WIFI benützen und das Bad war für asiatische Verhältnisse gut. Lisa hatte richtig Glück, es waren noch mehr Gäste da und sie konnte gemeinsam mit ihnen zum Ijen. So musste sie keine Tour buchen und war trotzdem nicht alleine. 
Unser nächstes Ziel ist Ubud. Ein Freund von Lisa hat ihr ein Hostel empfohlen, es ist zwar etwas teurer als Java, aber es hat einen Pool und nach den letzten Tagen, in denen wir viel gereist und gewandert sind, freutn wir uns auf gemütliche Tage. Wolfgang hat sehr von Ubud geschwärmt, bin schon gespannt wie es ist! 
Bussis Theresa