Alleine auf Ko Lanta
Hallo Leute,
nachdem wieder ein paar Tage nix gekommen ist, jetzt mal zwei Beträge quasi gleichzeitig hehe. Ich bin jetzt also alleine hier auf Ko Lanta unterwegs und habe mir etwa 6 km südlich vom Pier eine Unterkunft gesucht, etwa mittig zwischen Irish Pub zum Fußball schauen am Samstag und Kochschule heute Vormittag hehe. Meine Unterkunft hier ist traumhaft! Für 8€ so sauber, wie es nur sein kann, gutem WLAN und Betten, Swimming Pool und Klimaanlage. Da hab ich echt was Gutes gefunden. Am Samstag bin ich dann also nach meiner Ankunft noch ein bisschen im Dorf herum (ist eh quasi nur eine lange Straße entlang hier), hab mal geschaut wo die Kochschule ist und dann beschlossen mir gleich mal ein Rad auszuborgen, was ich für den nächsten Tag sowieso vor hatte. So konnte ich nach einer Post suchen (die aber geschlossen hatte) und mir beim zweiten Seven Eleven ein ordentliches Headset kaufen (6 km Radfahren für ein Headset ist auch mal was haha). Nachdem ich alleine unterwegs bin kann ich mir das von Theresa ja nicht mehr ausleihen… Hab mir dann noch was zu Essen gesucht und dem süßen Mädchen, das mir die Speisekarte gebracht hat die Gummikatze geschenkt, die bei meinen Kopfhörern dabei war. Zurück im Hostel hab ich mit Martina telefoniert und bin dann Fußball schauen gegangen. Auf drei Fernsehern drei verschiedene Premier League Partien und u.a. ManU! So habe ich mir das vorgestellt! Der erste Abend auf Ko Lanta war also schon mal ziemlich geil!
Am nächsten Tag stand dann eine Radtour mit Höhlenbesuch am Programm. Vorher hatte ich aber schon beschlossen noch zwei weitere Nächte in meiner Unterkunft zu bleiben und hab diese gemeinsam mit einem Kochkurs für den nächsten Tag gebucht. Danach bin ich mit dem Rad los Richtung Süden. Die Straße hier ist zwar meistens nicht so schön, weil es oft nur an Märkten und Hotels vorbeigeht, aber ich war einfach froh ein bisschen Sport machen zu können. Die Post, die da am Weg irgendwo sein sollte hab ich zwar mit ein bisschen suchen gefunden, die hat aber nur von 8-10 offen, ich war also 20 Minuten zu spät da. Briefe aufgeben ist hier anscheinend gar nicht so einfach… Aber ich war dann gar nicht mehr weit von der Höhle entfernt und hab sie bald erreicht. Eine Kokosnuss später sind wir zu dritt mit einem Guide Richtung Höhle aufgebrochen. Schon der Weg war ziemlich geil, durch den Dschungel, Steintreppen hinauf bis zum relativ schmalen Eingang zur Höhle. Die Höhle selbst war eine Mischung aus relativ engen Passagen, wo wir teilweise sogar kriechen mussten und hohen, aber trotzdem meistens nicht sehr breiten, Hallen. Über Bambusbrücken und –leitern sind wir immer weiter in die Höhle hinein und sogar an einem unterirdischen Wasserbecken vorbei wo wir kurz – nicht ganz ernsthaft – überlegt haben rein zu springen. Wir haben auch wieder ein paar Spinnen und Fledermäuse gesehen. Zurück zum Ausgangspunkt ging es dann über einen anderen Weg. Insgesamt hat das ganze zwei Stunden gedauert und die 8€, die ich investiert habe, haben sich auf jeden Fall ausgezahlt! Danach habe ich die Rückreise angetreten und wollte noch irgendwo an einem Strand halt machen und ein bisschen chillen. Das Wetter war zwar nicht mehr so berauschend, aber ich hab trotzdem noch einen Strand gefunden, an dem es mir gefallen hat. Dort hab ich mir in einer kleinen Bambushütte liegend einen Fruchtshake gegönnt und die kleine Katze neben mir ein bisschen gestreichelt und hab gelesen. Ich hätte es da auch ein bisschen länger ausgehalten, aber es hat dann doch nach Regen ausgesehen und ich bin aufgebrochen. Erwischt hat mich der Regen trotzdem, aber ist ja hier halb so wild, ist eh warm!
Wieder zu Hause angekommen bin ich erstmal duschen gegangen und hab mich raus gesetzt. Ein Zimmerkollege, der offensichtlich fast blind ist hat dann alleine nicht den Weg zum Restaurant gefunden und ich hab ihn gefragt, ob ich ihm helfen soll. Er hat dankend angenommen und ich hab mich dann auch auf ein Cola mit ihm an den Tisch gesetzt. War zwar eigentlich nicht wirklich in Stimmung für andere Leute, aber er hat sicher eine interessante Geschichte zu erzählen. Und so war es dann auch. Manu lebt seit 15 Jahren alleine in Edinburgh und arbeitet dort als Schriftsteller. Eigentlich wollte er ja eine Weltreise machen, aber nachdem er fast blind ist, wollte er zuerst einmal ausprobieren, wie es ihm hier ein paar Monate in Südostasien geht und nächstes Jahr dann eventuell mehr anstarten. Ich habe ihn auch gefragt, was so das Beste auf dieser Reise für ihn ist. Ich konnte mir nicht so richtig vorstellen, was ein Mensch, der kaum etwas sieht, vom Reisen hat. Und seine Antwort war einfach nur perfekt. Lachen! Die Freude darüber, wieder etwas geschafft zu haben, über seinen Schatten gesprungen zu sein und etwas Neues erlebt zu haben. Zu Hause hat er auch viele Herausforderungen zu bewältigen, aber viel weniger als hier, weil er alles kennt. Auf Reisen steht er täglich vor neuen Challanges und hat wieder einen Grund, warum er glücklich sein kann. Besonders faszinierend fand ich auch, dass er – was viele andere wohl ihr Leben lang nicht schaffen – gesagt hat, dass er mit seinem Leben zufrieden ist. Er sieht kaum etwas, hat ein schlechtes Gleichgewicht und vielleicht noch ein paar andere Sachen, die ihm das Leben nicht gerade erleichtern. Aber er hat sich alles so gerichtet, dass er zufrieden ist! Er hat einen Beruf, geht ins Fitnessstudio und kann sogar große Reisen unternehmen. Ich habe größten Respekt vor diesem Mann!
Nach diesem inspirierenden Gespräch bin ich noch etwas essen gegangen und habe dann wieder mit Martina telefoniert, leider das letzte Mal für einige Zeit, weil sie jetzt dann in München ist und ihr WLAN da zu schlecht… Heute bin ich dann in der Früh nach einem Schokoshake zum Kochkurs aufgebrochen. Mit im Auto ein Wiener Pärchen – was für ein Zufall. Insgesamt waren wir dann zu fünft mit einem schwedischen Pärchen. Die zwei Frauen, die den Kurs geleitet haben (die Chefköchin und ihre Assistentin) waren sehr freundlich, waren sich nicht zu schade uns Getränke zu servieren und sehr kompetent. Angefangen haben wir mit der Auswahl unserer vier Gerichte: Pad Thai, Grünes Curry, frische Frühlingsrollen und Huhn mit Cashewnüssen. Die Details sind jetzt wohl zu viel, aber wir haben Schritt für Schritt die vier Gerichte gekocht und jedes sofort nach Fertigstellung gegessen. Unsere zwei Damen haben vorgekocht und gezeigt wie es geht und wir haben nachgekocht. Die Sachen haben ziemlich fein geschmeckt und ich hoffe, ich bekomme das zu Hause auch wieder so hin. Die Rezepte haben wir in einem kleinen Kochbuch mitbekommen, was doch sehr wichtig ist! Die Rezepte haben zwar alle relativ viele Zutaten, aber sind schnell und einfach gekocht. Wenn ich noch Zeit habe heute oder morgen, dann tippe ich euch vielleicht das eine oder andere ab und stelle es online. Fotos gibt’s in der Fotogalerie!
Morgen werde ich wohl noch einmal eine vielleicht bisschen größere Radtour machen und am Mittwoch Richtung Ko Phi Phi zum Schnorcheln aufbrechen, darauf freue ich mich schon ziemlich! Ihr lest uns!
LG
Woifi