Einmal Mordor und zurück

Hallo Leute!

Nun hab ich also die letzte Station und die letzten paar Tage alleine hinter mir. Und es waren noch einmal ein paar ziemlich feine Tage in Taupo! Dort angekommen, erstmal wieder in die i-Site ein paar Infos einholen. Bin zwar mit ein paar Broschüren raus, war aber insgesamt wenig ergiebig nachdem ich sie im Hostel dann begutachtet hatte. Am Abend gab es dann Milchreis hehe. Echt mal wieder was anderes und ziemlich lecker, auch weil ich von anderen Hostelgästen ein bisschen Zimt geschenkt bekommen habe, was das ganze doch besser macht!

Am nächsten Tag habe ich dann gemeinsam mit Julia und Lena den Transport zum Tongariro Alpine Crossing für den darauf folgenden Tag gebucht. An dem Tag sollte das Wetter am besten sein und wir hatten noch einen Tag um uns hier ein bisschen auszuruhen. Das haben wir dann auch gemacht und uns an den See gelegt. Wir haben alle drei so vor uns hingelesen und nicht viel gequatscht, aber es war angenehm am Wasser, umgeben von Enten und ohne viele Geräusche herum. Nach zwei/drei Stunden bin ich dann alleine zum Pack n Save einkaufen gegangen und hab mir 1 kg Reis und einiges an Gemüse gekauft, zusätzlich noch Obst, Red Bull und ein Sportdrink für die Wanderung. Eigentlich wollte ich aus Pilzen und Brokkoli zwei Portionen für den Abend und den nächsten Tag machen, hab aber zu wenig Reis genommen und musste somit am Abend mit Müsli auskommen. War nicht gerade die tollste Ernährung an dem Tag, außer Müsli hab ich nicht viel gegessen haha. Ich wollte mir dann noch einen der Herr der Ringe Filme auf meinem Laptop anschauen, das mit dem Streamen hat aber nicht wirklich funktioniert und ich bin dann gegen 11 eingeschlafen. War aber eh schon fast ein bisschen spät, immerhin klingelte der Wecker am nächsten Tag um 4:40…

Aufstehen war dann gar nicht so tragisch, aber der Bus, der mich abgeholt hat bzw. mich und die 3 anderen aus dem Hostel, die die Wanderung an dem Tag gemacht haben, war etwas früher da als geplant und so hab ich mein Müsli runtergeschlungen und meinen Cafe im Bus getrunken. Ich denke es war Vollmond in dieser Nacht und sternenklarer Himmel, wenn man auch nicht viele gesehen hat. Die Mädels waren mit unserem Voucher in einem anderen Bus (sie haben in einem anderen Hostel geschlafen), was aber zum Glück kein Problem war. Nach etwa einer dreiviertel Stunde Fahrt sind wir dann in Nebel reingefahren und ich dachte schon, dass das Wetter vielleicht doch nicht so genial wird, wie angekündigt. Diese Befürchtung hat sich aber schon 15 Minuten später zerstreut als wir durch das Nebelband durch waren und die Sonne uns entgegenstrahlte, was sich sofort in einem Grinser auf meinem Gesicht wiederspiegelte hehe. Das Wetter war als traumhaft und nachdem die Mädels auch angekommen waren sind wir dann gestartet und haben die ersten 5 km bis zum ersten wirklichen Anstieg schnell hinter uns gebracht. An den Devils Stairs ging es dann aber doch relativ steil hoch. Dieser Teil ist der anstrengendste des ganzen Trips (wenn man nicht den Schicksalsberg erklimmt) und die Mädels sind doch ein bisschen zurück gefallen. Vor allem Julia war nicht die schnellste und hat auch einige Pausen für Fotos eingelegt…

Nicht zum ersten Mal sahen wir, als wir oben angekommen waren, den Schicksalsberg hoch vor uns aufragen. Ziemlich imposanter Vulkan und er war auch noch von der einzigen kleinen Wolke gekrönt, die am Himmel stand! Nach einer kleinen Pause und ein paar Fotos ging es weiter und eigentlich hätte man weiterhin alle 5 Minuten stehen bleiben und staunen können. Das Wetter, die Landschaft, das Panorama, es war einfach genial! Noch einmal ging es weiter nach oben und der Wind blies jetzt ziemlich heftig und wir mussten uns richtig dagegen stemmen. Zum Warten hab ich mir immer größere Steine gesucht, die mich ein bisschen vor dem Wind geschützt haben, weil ich ein bisschen Angst hatte krank zu werden, obwohl ich doch mit Lonsleeve, T-Shirt und Jacke ziemlich warm angezogen war, aber leider keine Kopfbedeckung hatte. In den Bergen muss man natürlich bei dem Wetter auch immer auf die Sonne aufpassen und so haben wir uns auch alle 2h mit Sonnencreme eingeschmiert. Fast am höchsten Punkt, dem Red Crater, angekommen ging es dann noch einmal auf einen kleinen Abstecher zum Gipfel des Mount Tongariro. Nachdem wir uns entschlossen hatten den Schicksalsberg nicht zu erklimmen (ich fürchtete, dass meine Laufschuhe in der Vulkanansche wohl nicht ausreichen würden und die Mädels hätte eventuell dann die Kraft verlassen am Ende) war genug Zeit für diese Abzweigung. Die 1h 20 min, die auf der Tafel stehen sind zwar vielleicht etwas zu wenig, aber in weniger als 2h und nach einem weiteren tollen Ausblick über Schicksalsberg und den umliegenden Nationalpark waren wir wieder auf dem Hauptweg zurück. Die letzten Höhenmeter nach oben waren dann nicht mehr so tragisch und auf der anderen Seite bot sich uns ein herrlicher Ausblick auf die Emerald Lakes und den Blue Lake. Die Emerald Lakes schimmern in einem hellen Blauton und über den Blue Lake pustet der Wind und schlägt Wellen in mehrere Richtungen. Hier haben wir dann auch nach einer lustigen Rutschpartie durch Vulkanasche nach unten Mittagspause gemacht.

Wir durchquerten danach eine Ebene zum Blue Lake und überholten dabei einen Vater mit seiner schätzungsweise 5 bis 6 Jahre alten Tochter, Hut ab! Vielleicht kann ich sowas ähnliches meinen Kindern auch mal bieten (oder sie zumindest überhaupt zum Wandern motivieren haha). Von nun an ging es Bergab. Der Weg schlängelte sich zunächst in breiten Serpentinen bis zu einer Hütte, wo es nach ein paar Stunden wieder eine Toilette gab. Nachdem wir schneller waren als gedacht haben wir nochmal eine kleine Pause gemacht und sind dann die letzten 6 km angegangen. Die Hälfte davon war auch relativ schnell geschafft, aber die letzten Kilometer durch den Wald haben sich ziemlich dahin gezogen. Hinter jeder Ecke haben wir erwartet, dass es vorbei ist und wir hatten nichtmehr so richtig Lust. Die Schilder, die sonst nach jedem Kilometer waren, haben wir auch nicht mehr erspähen können und so war es fast schon frustrierend. Aber so tragisch dann auch wieder nicht und es war dann insgesamt auch weniger anstrengend als gedacht! Am Ziel angekommen hatten wir inklusive Mt. Tongariro 22,4 Kilometer zurückgelegt und doch auch einiges an Höhenmetern (wohl etwa 900). Den vielleicht geilsten Tag der Reise, an dem ich vor allem auf den ersten 10 km wirklich das Gefühl hatte durch Mordor zu Wandern, schloss dann die Rückfahrt mit dem Bus zu den jeweiligen Hostels ab.

Nachdem wir ausgeschlafen hatten wollten wir am nächsten Tag dann gemeinsam zu den Huka Falls gehen und am Weg in einer heißen Quelle baden, die unsere Füße wieder etwas regenerieren sollte. Die ersten Kilometer mussten wir erstmal aus der Stadt raus, aber dann ging es dem wunderschönen Fluss mit glasklarem Wasser entlang. Der Weg führte immer wieder hoch und runter und war anstrengender als gedacht, wenn auch nicht wirklich. Und auch wenn ich keinen Muskelkater hatte, waren meine Beine doch spürbar müde. Aber nicht nur der Fluss war sehr schön, sondern auch die Huka Falls, die wir nach etwa 6 Kilometer erreichten. Das Wasser fällt hier wie in Stromschnellen hinunter und ich habe noch nie so schönes Blau bei einem Fluss gesehen, dass sich mit dem weißen Schaum zu einer tollen Szenerie verbindet. Nach dem Mittagessen ging es dann etwa den halben Weg wieder zurück zu den Hot Pools. Der kalte Fluss und das heiße Wasser, dass sich in kleinen Pools am Flussrand staut waren sehr entspannend und das Wetter war wieder einmal perfekt. Ich hab mich alleine (den Mädels war’s zu heiß) in die oberste Stufe des Pools gelegt und habe zwei Mal zwischen Pool und Flusswasser hin und her gewechselt. Danach hab ich mich draußen etwas hingelegt und gelesen. Insgesamt ein feiner Tag zum Entspannen (wenn auch mit 12 km Spaziergang haha) nach dem Tongariro Crossing. Nocheinmal einkaufen gegangen und gekocht und dann war auch der vorletzte Tag in Taupo schon wieder Geschichte.

Der letzte Tag war noch einmal entspannter. Begonnen hat er damit, dass ich im Fernsehraum Herr der Ringe – die zwei Türme angeschaut habe und dabei Martina per WhatsApp noch bei Ihren letzten Vorbereitungen zur Abreise unterstützt habe bzw. nur noch ein paar letzte Fragen zu klären waren. Mittag ging es zum vielleicht geilsten McDonalds der Welt, hier kann man sich in ein Flugzeug sitzen und Essen. Bin ja kein Fan von dem Laden, aber das wollte ich mir nicht entgehen lassen hehe. Und jetzt liege ich hier im Bett lese und schreibe den nächsten Blogeintrag. Morgen geht’s dann zurück nach Auckland, wo ich dann endlich Besuch bekomme am Montag! Ich freu mich schon ziemlich! Ihr lest mich!

LG
Woifi