I fall in love with Koh Lanta
Hallihallo,
vom Wolfgang habt ihr schon gelesen wie seine Woche verlaufen ist und ich möchte natürlich auch gerne von meiner Woche berichten.
Jeden Tag auf der Insel erlebte ich tolle Sachen und ich habe mich wahrlich in die Insel, ihre Atmosphäre und ihre Bewohner verliebt! In Koh Jum dachte ich mir, ich fahre nach Koh Phi Phi, da auf der Insel mehr los sein sollte und Koh Jum eh schon sehr ruhig war. Doch ich verpasste die Fähre nach Koh Phi Phi und fuhr deswegen doch nach Koh Lanta. Dort suchte ich mir ein günstiges Hostel mit dem Gedanken, dass ich eh nur zwei Nächte da bleiben werde. Aus zwei Nächten wurden dann sieben und ich fuhr nicht mehr nach Koh Phi Phi.
Wieso mir die Insel so gut gefällt? Es ist theoretisch keine besondere Insel, doch meine Erlebnisse dort, machen sie für mich zu einem Highlight von Thailand. Ich liebe das Gefühl morgens aufzustehen, keinen Plan zu haben, sich auf den Roller zu setzen und einfach loszufahren. Ohne Ziel einfach mal schauen was der Tag bringt. Alleine auf meinem Moped hatte ich das Gefühl von grenzenloser Freiheit. Die Straßen auf der Insel waren teilweise nicht gut asphaltiert und hatten Schlaglöcher, zum Glück hatte ich daheim 2 Jahre so ein Gefährt und wusste wie man damit fährt.
Ich entdeckte unter anderem einsame und wunderschöne Strände, ein traditionelles Fischerdorf und die „Old Town“, in der die meisten Häuser aus Holz waren. Die Stadt versprühte einen besonderen Charme und lud zum Bleiben ein. Da es, als ich das erste Mal dort war, auch noch genau zum Regnen begann, suchte ich mir ein nettes Restaurant, aß etwas und trank einen Pineapple Basil Shake – den besten Shake den ich auf meiner Reise bis jetzt getrunken habe! Am nächsten Tag verschlug es mich gleich wieder in die Old Town, da ich ein paar Briefe abgeben musste und nur hier ein Postoffice war. Leider hatte es geschlossen, doch ich fuhr nicht umsonst in die Stadt, denn dort war quasi mein neues Stammlokal. Die Besitzerin war eine herzliche Frau und da ich so begeistert von ihrem Shake war, zeigte sie mir wie man ihn macht. Das müsst ihr unbedingt ausprobieren! 3 fingerdicke Scheiben Ananas, 2 Becher Eiswürfel, 2 Stamperl Soda, 3 Esslöffel Honig und 10 Blätter Basilikum gut mixen und genießen ;) Als ich von der Bar wieder zu meinem Platz auf der Terrasse ging, fragte mich ein Typ, ob ich gerade Gras gekauft hab, weil es so gewirkt hatte. Haha nein hab ich nicht, aber es stellte sich heraus, dass er ganz sympathisch war und so unternahmen wir die Woche öfters gemeinsam etwas. Der Vorteil war, dass Julian aus Deutschland kam und so konnten wir uns auf Deutsch unterhalten.
An einem Tag fuhr ich an einen wunderschönen Strand und breitete meine Sachen unter einem Baum aus. Es dauerte fünf Minuten, da kam ein Affe und klaute mir mein Sackerl mit Weintrauben, die ich in meinem Mopedhelm gelegt hatte. Hmm, in Zukunft sollte ich besser auf mein Zeug aufpassen. Um den Baum lagen viele dicke Äste, die mit Schnüren verbunden waren und als Pfadfinderin kletterte ich herum und baute mir eine Liegefläche am Baum, die dann leider doch nicht so gemütlich war und ich legte mich wieder in den Sand. Nachdem der Wind so stark blies, dass es unangenehm war, baute ich mir noch eine Art Unterschlupf.
An einem anderen Tag machten Julian und ich uns gemeinsam auf den Weg zu einem Strand und da gerade Ebbe war, musste man den Weg ins Wasser durch die Steine suchen. Wir sprachen gerade noch davon, dass vor nicht allzu langer Zeit ein Mädchen in Koh Lanta an einer Qualle gestorben ist, als mich fünf Minuten später eine streifte. Für ein paar Sekunden hatte ich einen Schock, bis ich erleichtert feststellte, dass es eine ungefährliche Qualle war und es nur ein bisschen brannte.
Da die schönen Strandabschnitte alle im Westen lagen, sah ich fast jeden Tag einen wunderschönen Sonnenuntergang, der den ganzen Himmel rosa färbte.
Abends war bei mir ums Eck ein kleiner Markt, bei dem man für 2 € Fried Rice with Vegetables und einen Papaya-Salad bekommt. Nach ein paar Tagen kannte mich die Besitzerin und begrüßte mich immer schon von Weiten. Beim Essen spielten ich mit ihren zwei Kids, wobei ich kein Wort verstand was sie mir erzählten. Auch die Besitzer vom Obststand, an dem ich jeden Tag Früchte kaufte kannten mich schon und schenkten mir ein paar Bananen. In dem Restaurant in der Old Town durfte ich mir meinen Shake dann schon selber mixen – zahlen musste ich trotzdem ;) Den Roller bekam ich für 2 Tage um 150 Baht, wo andere 200 Baht pro Tag verlangten. Ich hatte auch wirklich viel Glück!
An einem Abend saß ich mit einer Italienerin, einer Polin und einer Argentinierin im Hostel und da das Bier so teuer war, beschlossen wir eine Flasche Thai Rum zu probieren, welcher erstaunlich gut schmeckte und viel zu schnell leer war ;)
Als ich mit meinem Roller bei zahlreichen Tattooladen vorbeikam konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und beschloss mir noch in Thailand eines stechen zu lassen. Hier beherrschte man die Bambootechnik, die viele Vorteile gegenüber der Maschine hat. Die Tätowierer fixierten eine Nadel an einem Bambusstab und stechen mit diesem in die Haut. Ich entschied mich für „Liebe, Gesundheit, Freiheit“ in Thaischrift, alles was man im Leben benötigt um glücklich zu sein. Der Schmerz ist zwar fast der gleiche, doch bereits am nächsten Tag ist es fast verheilt und heute 3 Tage später ist ein blauer Fleck, aber ansonsten ist die Wunde komplett verheilt.
Wie ihr gelesen habt, ich hab abseits der normalen Touristenpfade viel erlebt und dadurch ist die Insel für mich besonders. Ich werde definitiv irgendwann zurückkommen.
Bussis Theresa