In der Hitze der Vulkane
Hallo Leute!
Von Paihia bin ich nun also nach Rotorua gefahren. Leider ist Theresa krank geworden und wir mussten die 4-Tageswanderung im Tongariro Nationalpark absagen. Das Geld für die Unterkünfte bekommen wir leider nicht zurück, aber hilft halt nix, Gesundheit geht vor und wenn man nicht voll fit ist, kann man so eine Wanderung vergessen. Ich hab daraufhin die fünf Tage, die dafür geplant waren auf Rotorua und Taupo aufgeteilt und verbringe dort halt jetzt mehr Zeit. Ist zwar schade, dass es mit der großen Wanderung nicht geklappt hat, aber es gibt auch andere Dinge zu tun hehe.
Nach der Ankunft hab ich mir gleich wieder – wie auch in Paihia schon – im i-Site alles Infomaterial geholt was so wichtig sein könnte und mir angeschaut, was ich hier so machen kann. Das Wetter hat halbwegs gut bis sehr gut angesagt und ein paar weiteren Wanderungen stand nichts im Weg! Am Abend hat es dann auch noch gratis Barbecue gegeben und ich musste nicht nur nicht kochen, sondern auch kein Geld ausgeben! Da esse ich dafür auch gerne mal Bratwürste haha.
Am nächsten Tag bin ich dann in der Früh zum i-Site und hab mich über die Busse informiert, die hier in der Stadt fahren und mich zu den Redwoods und Mt. Ngongotaha bringen, die Wanderregionen, die auch ohne Auto zu erreichen sind. Der Bus zu den Redwoods ging als erstes also war das Programm für heute beschlossen. Mit dem Bus ging es raus und nach einem Kilometer zu Fuß hab ich mir am dortigen i-Site die Karten für die Wanderwege geholt und mich für den 7,5 km Track entschieden, der 11,5 km Track hört sich fast noch besser an, den will ich aber dann mit Martina machen. Der Weg führte durch die Redwoods mit wieder einmal echt hohen Bäumen, die im letzten Jahrhundert angepflanzt wurden und sind die selben Bäume, die auch in Kalifornien wachsen. Danach ging es über eine Forststraße an einem Bikepark vorbei und Wanderwege leicht bergauf zu einem Viewpoint über die ganze Stadt und den See. Herrliche Aussicht und direkt unter einem dampfen heiße Quellen! Die Wege hier (und überall wo ich in Neuseeland bis jetzt war) sind sehr gut ausgeschildert und ausgebaut und führten weiter durch Wald, der so auch fast in Österreich wachsen könnte mit Bäumen, Beeren, Blumen, vielen anderen Gewächsen und verschiedenen Vögeln, die ich hier auch mal zu Gesicht bekommen habe hehe. Am Ende ging es eine Kiesstraße wieder zurück und ich habe doch glatt noch die Abzweigung zurück versäumt und wäre die Runde fast noch einmal gegangen haha. Nach 100 Metern hab ich das dann bemerkt und habe umgedreht. Zurück in die Stadt ging es dann zu Fuß und über den Supermarkt bzw. das Warehouse, wo ich mir Unterwäsche, Socken und einen Trimmer gekauft habe. Am Abend gab es dann noch ein Bier und ich bin schlafen gegangen, weil ich mit Lena und Julia, die inzwischen auch aus Auckland hierher gekommen sind am nächsten Tag nach Wai-O-Tapu fahren wollte.
Leider habe ich bis hier verpasst meinen Bus nach Whakapapa zu stornieren und hab somit eine Busfahrt von meinem Pass verloren, was aber nicht weiter schlimm ist, weil ich ein paar übrig habe. Die Fahrt nach Taupo musste ich allerdings noch buchen und irgendwie hatte ich in den letzten Tagen kein Glück mehr mit den WLAN Verbindungen, was dazu geführt hat, dass ich WhatsApp jetzt über das Zweithandy betreibe, um wirklich erreichbar zu sein… Aber an dem Tag ging es also nach Wai-O-Tapu zu den heißen Quellen. Der ursprüngliche Plan selbst mit dem Auto zu fahren wurde vom Preis (140$) zerstört und so haben wir eine Tour für 65$ gebucht. Mit dem Bus sind wir um halb 10 los gefahren und haben am Weg dort hin an einer Schlammquelle und an einem künstlich zum Ausbrechen gebrachtem Geysir gehalten. Nachdem das alles umweltverträglich passiert war es schön anzusehen wie die Fontäne 10-15 Meter in die Luft steigt. Die heißen Quellen selbst sind eine stinkende, aber sehr farbenfrohe Landschaft, die doch sehr schön anzuschauen ist. Rot und gelb gefärbter Stein, Seen die türkis und gelb erstrahlen und dampfende Quellen um einen herum. Ob es 65$ wert ist, weiß ich nicht so recht, aber es war schön und wenn man ein eigenes Auto hat ist es die 32$ Eintritt schon wert! Der Spaziergang durch den Park dauert etwa 1,5 Stunden und wir haben viele schöne Fotos gemacht. Die Mädels sind dann noch in einem heißen Pool außerhalb baden gegangen, ich hatte keine Badesachen dabei und bin einen Bus früher nach Hause gefahren um Blog zu schreiben und meine Bustickets richtig zu stellen.
Am vorerst letzten Tag in Rotorua bin ich dann noch einmal wandern gegangen. Mt. Ngongotaha ist ein kleines Wandergebiert im Nordwesten der Stadt mit einem leichteren Rundwanderweg und einem steileren Track zum Gipfel. Mit dem Bus raus bin ich leider etwas zu früh ausgestiegen und musste noch ein Stück gehen bis zum Start der Wanderwege. Dort angekommen habe ich mich dann entschlossen dem Rundwanderweg zu folgen der später mit dem Gipfelweg zusammenläuft und dann weiter hoch zu steigen. Gleich zu Beginn an der ersten Infotafel von sehr vielen die hier dem Weg entlang sind (einfach top organisiert!) haben mich ein paar Jugendliche eingeholt, die ich so schnell wie möglich wieder los werden wollte. Der einzige „Mann“ hatte Musik dabei und ist mit den Worten „Shit birds, shit animals…“ auf die Tafel zugestürmt, auf die Gesellschaft kann ich verzichten… Habe sie dann aber recht schnell hinter mir gelassen und bin durch den Wald leicht ansteigend weiter. Nur war plötzlich der Weg zu Ende! Naja zu Ende wäre vielleicht übertrieben, aber es sind Bäume umgestürzt und etwas abgerutscht und so ging es am Weg nicht weiter. Bin dann nach kurzer Abwägung ein paar Meter runter gestiegen und drum herum geklettert, dann ging es ganz normal weiter. Der Rundweg war nicht anstrengend aber schön im Wald und wieder mit vielen Vögeln um mich herum. Infotafeln über Vögel, Pflanzen, Insekten, Schädlinge und einiges mehr haben mich mal mehr, mal weniger interessiert. Der Weg zum Gipfel wurde dann etwas steiler und das letzte Stück ging es auf einer Kiesstraße hoch. Aussicht gab es durch den Wald vom Gipfel leider keine, aber ich war angekommen (auf eigentlich eh nur 757 Metern haha). Nach dem Mittagessen ging es den selben Weg wieder zurück bis zum Rundweg. Dort bin ich dann da weiter gegangen, wo ich noch nicht war. Einen schönen Ausblick über Rotorua und die angrenzende Landschaft, einen weiteren umgestürzten Baum und ein paar Infotafeln später war ich dann wieder unten. Nach ein paar Fotos von Schafen, die schon auf 30 Meter Entfernung Angst vor mir hatten bin ich 5 km zu Fuß zurück in die Stadt gegangen. Dort hab ich mich noch ein bisschen an den See gelegt bevor ich zurück zum Hostel bin um was zu Essen (gratis Reis vom Hostel hehe).
Das war’s dann auch schon wieder mit Rotorua bis ich mit Martina in einer Woche hierher komme. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Taupo, wo wieder ein paar schöne Wanderungen warten, unter anderem das Tongariro Crossing, die vielleicht schönste, aber auch anstrengendste Eintageswanderung Neuseelands! Ihr lest mich!
LG
Woifi