Nach der Silvesterparty ins Inselparadies
Diesmal schreib ich den Artikel vom Handy aus, da ich keinen Laptop mehr hab. Da die Busfahrt ca. 13 h dauern wird hab ich ja genügend Zeit. Falls ich die Fahrt überhaupt überstehe, der Busfahrer glaubt wohl, er muss einen neuen Rekord aufstellen ;)
Seit 7 Tagen bin ich nun in Indonesien und ich hab wieder einiges erlebt. 4 Tage davon verbrachte ich in Kuta auf Bali. Die Anreise dorthin war wieder mal typisch ich. Ich musste von Kuching nach Kuala Lumpur und von dort nach Jakarta fliegen. Der Flug war bereits im vorhinein gebucht und soweit unspektakulär. Dort angekommen, musste ich den Laptop zu einer Aufbewahrungsstation bringen, damit ihn Wolfgang abholen kann, bevor ich weiter nach Bali fliege. Nach endloser Suche habe ich sie endlich gefunden und gab ihn ab. Nach einen Blick auf meine Uhr musste ich feststellen, dass mein Flug nach Bali in einer Stunde ging. Ich suchte den Schalter und konnte nirgends den richtigen finden. Ein Angestellter sagte mir, dass ich am falschen Terminal bin - auch das noch. Schnell stieg ich in den Shuttlebus ein und fuhr zum richtigen Terminal. Dort erwartete mich eine lange Schlange. Nur noch 25 Minuten.. Endlich konnte ich mein Gepäck aufgeben und zum Gate gehen. Davor holte ich mir noch schnell was zum Essen. Am Gate angekommen, müsste eigentlich das Boarding bereits angefangen haben, doch ich konnte meinen Flug nicht finden. Verflixt. Ich fragte nach und mir wurde gesagt ich sollte hier warten, dass Boarding ist um 14:15. Wieder schaute ich auf meine Uhr und es war doch bereits 14:25. Nach und nach dämmerte mir, dass ich die Zeitumstellung nicht bedacht hatte und ich noch eine Stunde Zeit habe. Jetzt wurde mir auch klar, wieso keiner der Gefragten meinen Stress verstand :D
Kuta ist eine sehr touristische Stadt, doch für Silvester eine sehr gute Wahl. Ich war in einem sehr netten Hostel mit einem Pool, um den sich den ganzen Tag ein paar Leute aufhielten. An einem Tag ging ich mit Martea, meiner slowenischen Zimmerkollegin, am Strand um surfen zu lernen. Ich war erstaunt, dass ich bald aufstehen konnte (viele haben mir erzählt, dass sie beim ersten Mal nur ganz selten aufstehen könnten) und es machte richtig Spaß!
Am Abend vor Silvester ging ich mit 5 Engländer und einen Italiener Essen und etwas trinken. Die andern zogen dann weiter in eine Disko, wobei ich nicht 10 € Eintritt zahlen wollte und mich somit auf den Weg nach Hause machte. Am Pool lernte ich noch Ash, einen Australier, kennen. Als er erstaunt sagte, dass es schon 2 Uhr war, schaute ich auf mein Handy und sagte, dass es erst 1 war. Wir diskutieren wer den nun recht hatte, wobei ich mir ziemlich sicher war. Tja, er hatte Recht und hab es über 24 h nicht bemerkt, wer weiß wann ich es von selbst gemerkt hätte haha. In Zukunft sollte ich wirklich mehr darauf achten, ob eine Zeitumstellung ist oder nicht.
Am Silvestertag unternahm ich nicht viel, ich schlief aus und ging zu den umliegenden Ständen, um mir ein Kapperl zu kaufen. In Bali war es noch heißer als bisher und begann doch tatsächlich die Kälte bzw. die frische kühle Luft bei uns zu vermissen, wär hätte das gedacht. Am Abend war es um den Pool voll und ich gesellte mich zu drei Schwedinnen, deren Namen ich leider vergessen hatte. Unser Hostel organisierte ein paar Trinkspiele und der Start zu Silvester begann lustig. Für das Feuerwerk machten wir uns auf den Weg zum Strand. Dort war die Hölle los, eine bunte Mischung aus Einheimischen und Touristen schaute sich das Spektakel an bzw. nahm aktiv daran teil. Wir zogen uns dann etwas nach hinten zurück, da viele Betrunkene die Gefahr nicht mehr sahen und wie wild herumschossen.
Nachdem Feuerwerk gingen wir ein Disko, in der wir zufällig meine Zimmerkollegen trafen. Sie erzählten uns, dass sie von einem Feuerwerkskörper getroffen wurden und ein paar ganz leichte Verbrennungen hatten. Gottseidank ist nicht mehr passiert und so.feierten wir bis zum Morgen. In unserem Hostel machten wir uns noch Panecakes (den ganzen Tag gratis Panecakes wuhuu).
Eines Morgens kamen um 5 unsere neuen Zimmerkollegen heim und machten am Pool hörbar weiter Party. Das wäre jetzt nicht so schlimm gewesen, wäre nicht einer davon mit einem Mädchen ins Zimmer gekommen. Nachdem sich beide in sein Bett legten, konnte ich ahnen was folgen würde und verließ gemeinsam mit Cassy unser Zimmer. Wir gingen zur Rezeption und beschwerden uns. Da wir nun schon munter waren, gingen wir noch etwas frühstücken. Als wir zurück kamen bemerkte ich, dass meine Schuhe vor dem Zimmer stehen und mein neues Kapperl war auch weg. Toll.. (Mittlerweile weiß ich, dass sie es unter Bernards Polster versteckt haben und kann es mir wieder holen)
4 Tage Kuta sind dann auch genug und ich beschloss noch den Westen von Java zu bereisen. Von Kuta fuhr ich mit dem Taxi zum Busbahnhof, dass viel mehr kostete als der Bus selber. Mit der Fähre fuhr ich nach Banyuwangi, der Ausgangsort für Ijen, einen Schwefelvulkan. Ich übernachtete in einem Guesthouse, Doppelzimmer mit Pool für 7 €, ziemlich genial. Um 24 Uhr holte mich und Schinschin, eine chinesische Deutsche, unser Guide ab. Der Aufstieg war nur 3 km lang, dafür recht steil. Am Krater angekommen, gingen wir hinunter in das Kraterloch um die blauen Schwefelflammen zu sehen. Der Weg war teilweise rutschig und sehr felsig. Für uns war der Weg kein Problem, doch dort arbeiten Männer, die zwischen 50 und 100 Kilo Schwefel abbauen, ihn hoch und auf der anderen Seite wieder runter trugen. Das ganze ohne Gasmaske macht eine durchschnittliche Lebenserwartung von 40 Jahren. Das Schlimme ist, dass sie es nicht besser wissen und die Gefahr nicht erkennen. Den Touristen geben sie teilweise Masken und glauben aber, dass wir die Verrückten sind.. Es ist eine Erfahrung das ganze selbst zu erleben und zu sehen, nicht nur in Dokus.
Meine Weiterreise war wieder mal spannend. Mir stand eine 13 h Busfahrt über Nacht bevor und ich dachte eig., ich hätte ein Busticket reserviert. Beim Büro angekommen, erfuhr ich, dass nur noch im Schlafabteil etwas frei wäre, ob mir das etwas ausmacht. Nein, das ist doch viel besser, dachte ich mir (haha). Als der Bus dann kam, zeigte mir der Fahrer meinen Platz, ganz hinten im Bus waren 2 halbe Meter breite Stufen über die Breite des Busses, auf denen jeweils schon jemand lag. Ich musste mich seitlich dazu zwengen, das war mein Liegebereich. Später bekam ich gottseidank eine ganze Stufe und so konnte ich zumindest etwas schlafen. Von Jepara fuhr ich mit der Fähre nach Karimunjawa, das ist eine kleine Insel, die noch nicht sehr touristisch ist. Hier wurde ich von Ali, aus meinem Guesthouse, abgeholt. Auf der Insel gibt es nur Mopeds und einen Helm hab ich bis jetzt noch nicht gesehen. Dafür fahren alle relativ langsam und sicher (vielleicht habe ich mittlerweile nur mein Gefühl dafür verloren haha). "The Coconut House" hat nur ein paar Zimmer, eine gemütliche Terrasse und ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Ich ging mit Ali Mittagessen und fuhr mit ihm gemeinsam zu seinem Lieblingsstrand. Ich verstand sofort warum, es ist wohl einer der schönsten Strände, die ich bis jetzt gesehen habe.
Jedoch gab es auch soviele Moskitos, wie ich mich nie gesehen habe. Nachdem wir bei Sonnenuntergang im Wasser waren und danach rausgingen schwirrten ohne übertreiben 20 um meine Füße. Es war unmöglich schneller zu sein als sie, und obwohl wir uns nur umzogen und wegrannten sind meine Füße extrem zerstochen.
Am Abend gingen wir mit seiner besten Freundin Normi Abendessen. Ihr Vater kommt aus England und ihr Mutter aus Jakarta, zusammen haben sie hier ein Hotel.
Für den nächsten Tag habe ich eine Schnorcheltour gebucht. Um 12 € für den ganzen Tag mit Bootsfahrt, Mittagessen und Ausrüstung. Auf der Insel herrschen auch noch andere Preise. Ich freu mich schon sehr darauf!
Vielleicht komm ich wieder mal an einem Laptop, dann kann ich Fotos von meiner Kamera hochladen, die sind viel schöner ;)
Bussis
Theresa