Regnerischer Norden

Hallo Leute!

Eigentlich sollte man ja erwarten, dass im Sommer genauso wie bei uns im Süden hier im Norden die Sonne scheint. In den fünf Tagen in Paihia war die Sonne eigentlich gar nicht zu sehen, es hat geregnet, der Wind ist gegangen und es war ziemlich fein da hehe!

 Ich war ja mit den zwei deutschen Mädels aus meinem Hostel in Auckland im Bus und ihr Hostel war auch in Paihia nur einmal über die Straße, reiner Zufall, aber ja mal nicht so schlecht! Am Ankunftstag war außer Einkaufen und ein bisschen was für die nächsten Tage anschauen nicht mehr viel angesagt. Am nächsten Tag stand dann allerdings die ca 17 km Wanderung um die Bucht herum an! Zuerst ging es der Küste entlang auf Sand, Stein und Wanderwegen. Schöne Küste und von den Wegen aus auch immer wieder sehr schöne Aussicht aufs Meer! Der Weg führte uns nach Opua, auf der Strecke haben wir Oliver getroffen, den die Mädels am Tag vorher noch kennen gelernt hatten und auf die Wanderung eingeladen haben. Er ist mit einem Schiff aus LA hierher gesegelt und ist jetzt dafür zuständig es instand zu halten. Er wird quasi für’s nixtun bezahlt, ist nicht viel Arbeit auf das Ding aufzupassen, sagt er selbst. Dafür hängt er halt auch hier fest und sieht nicht viel, was ihm aber auch nicht so viel ausmacht. Nachdem er uns Opua (quasi nur ein Hafen) ein bisschen gezeigt hat und wir  uns informiert hatten, wie es mit einem Auto für den nächsten Tag ausschaut sind wir mit der Fähre eine kurze Strecke übers Meer gefahren und auf der anderen Seite ging es weiter in Richtung Russel. Es ging in vier Abschnitten immer wieder hoch und runter, durch Urwald, Sumpfgebiet und kurz Straßen entlang. Einmal haben wir uns ein bisschen verlaufen, weil ich geglaubt hab es müsste dem Meer entlang weiter gehen. Nachdem wir alle durchs Wasser gewatet waren hab ich festgestellt, dass wir falsch sind … also zurück haha. Julia und Oliver haben auch noch einen Kiwi gesehen, ich war mit Lena leider etwas weiter vorne und wir haben ihn verpasst. Kann also leider sein, dass ich Neuseeland verlasse, ohne einen Kiwi gesehen zu haben, weil die hauptsächlich dort oben verbreitet sind glaub ich, schade. Der letzte Abschnitt war dann die Straße entlang, ohne Weg. Wir waren uns schon nicht mehr sicher, ob wir richtig sind, da ist einfach mal ein Auto stehen geblieben und hat uns gefragt, wo wir hin wollen. Wir müssen schon ziemlich verwirrt ausgesehen haben, trotzdem echt freundlich, würd bei uns wohl keiner machen… Mit einer weiteren Fähre ging es dann nach einer Stärkung im Supermarkt wieder zurück nach Paihia. War ein echt feiner Tag, wenn auch fast anstrengend haha.

Für den nächsten Tag haben wir dann ein Auto gemietet bzw hat Oliver das für uns erledigt und uns abgeholt. Somit war er auch unser Fahrer, weil nur er seinen Führerschein herzeigen konnte und berechtigt war zu fahren. Ganz safe hab ich mich bei ihm nicht immer gefühlt, auch weil er mir gleich am Anfang gesagt hat, dass ich ihn darauf hinweisen soll, wenn er zu weit nach links abdriftet… Wir haben uns also auf den Weg nach Cape Reinga gemacht, zum nördlichsten Punkt Neuseelands. Nach anfänglich ziemlich vielen Stopps für Cafe, Frühstück und Jause, die wir Oliver dann aber zu dritt ausgeredet haben sind wir nach etwa 3,5h in Cape Reinga angekommen. Der Leuchtturm dort war etwas kleiner als erwartet, aber sehr schön. Dort treffen sich auch das tasmansiche Meer und der Pazifik, was man an zwei verschiedenen Wasserfarben erkennen kann und man hat eine ziemlich feine Aussicht auf den Strand im Westen und die Klippen im Osten. Wir haben ein paar gute Fotos gemacht und uns dann ein Plätzchen für das Mittagessen gesucht. Etwas weg von der Straße im Wald haben wir uns zum Picknick hingesetzt. Nächster Stopp hätte eigen(Ltlich Sandsurfen sein sollen, nur haben wir irgendwie die Kreuzung übersehen und sind irgendwann drauf gekommen, dass es jetzt wohl nicht mehr kommt… So haben wir uns aber etwas Zeit und 10 Dollar gespart und sind weiter zum 90 Mile Beach. Der Strand zieht sich an der Westküste 90 Meilen hinunter, ist also ziiiieeemlich lang! Zusammen mit den Sanddünen ergab das einen echt feinen Anblick. Zum Baden war es hier allerdings nicht, weil die Wellen zu hoch waren und das Wasser auch recht kalt (dh nicht für Lena, die die Nordsee gewohnt ist haha). Danach sind wir ziemlich sandig weitergezogen und haben noch einen Abstecher in einen Kauri Forrest gemacht. Am Weg dorthin ist uns aufgefallen, dass wir nur noch wenig Benzin haben und uns war eigentlich nicht ganz wohl weiter zu fahren. Nur Oliver hat sich nichts gedacht und wir sind mit so wenig Gas wie möglich zu einem der Wege durch den Wald gefahren. Der Wald war echt mystisch und voll von wunderschönen, riesigen Kauri Bäumen. Genießen konnte ich das ganze leider nur halb, weil ich ständig an unseren leeren Tank denken musste… Die 20 Kilometer zurück nähesten Tankstelle (ein Handy mit Internet ist schon echt praktisch!) sind wir halb gerollt, zum Glück ging’s bergab haha. Einen kleinen Zwischenstopp an Orangenbäumen konnten wir uns trotzdem nicht verkneifen, wie kleine Kinder sind wir über den Zaun und haben wir uns ein paar Orangen vom Baum gepflückt. Waren aber auch echt gut hehe. Wir haben die Tankstelle dann noch rechtzeitig erreicht und wieder vollgetankt. Am Weg zurück nach Paihia hab ich dann noch erfahren, dass ich quasi Olivers Segelreise mitfinanziert habe, weil er unter anderem im Auftrag von Ocean Clean Up (www.theoceancleanup.com) unterwegs ist für die ich vor etwa zwei Jahren ein bisschen Geld gespendet habe! Es war ein toller Tag, mit dem Auto kann man doch Neuseeland noch besser kennen lernen!

Am nächsten Tag bin ich dann alleine in Richtung Haruru Falls aufgebrochen. Eine etwa 8 km lange Wanderung. Bis zum nächsten Ort ging es der Straße an der Küste entlang und danach in den Wald. Der Wald war abgesperrt und Hunde verboten, weil dort Kiwis leben. Gesehen hab ich leider keine, aber die Wanderung war wirklich schön. Alleine im Wald mit nichts als Vogelzwitschern und rauschen vom Wind um sich herum kann schon was! Durch Wald, Feuchtgebiet und am Fluss entlang ging es bis zu den Wasserfällen, die jetzt nichts so besonderes waren. Zurück habe ich mich dann entschieden der Straße entlang zu gehen, weil es kürzer war und ich noch im Supermarkt vorbei schauen wollte, weil der in Waitangi größer ist als der in Paihia. War nicht meine beste Idee, aber den selben Weg zurück wäre auch nicht so spannend gewesen. Musik rein und zurück nach Hause… War aber wieder eine schöne Wanderung und ein ruhiger Tag alleine im Wald hehe.

Der letzte Tag in Paihia war nicht sehr spannend, weil es geregnet hat und ich damit die letzte Wanderung hier nicht gemacht habe. Hab viel gelesen, die Mädels sind kurz mal vorbei gekommen und haben ihre Hosen mit meinem Nähzeug geflickt und ich hab meine Sachen gewaschen. Am Abend sind wir dann noch gemeinsam mit Oliver mit einem Cider am Hafen gesessen und haben Karten gespielt, bevor es dann am nächsten Tag wieder zurück nach Auckland und für mich gleich weiter nach Rotorua gegangen ist. Dort ist zwar jetzt auch schon wieder ein bisschen was passiert, aber davon berichte ich euch im nächsten Beitrag! Ihr lest mich!

LG
Woifi