Vom Inselparadies in die Kulturhauptstadt
Wuhu ich schreibe euch von meinem neuen Laptop. Nachdem ich mich so an Wolfgangs Laptop gewöhnt habe und gerne weiterhin über meine Reise schreiben möchte, beschloss ich mir einen Laptop zu kaufen. Als Millionärin gab ich mal 3 Millionen für einen gescheiten Laptop aus, wers hat der hats! Nein scherz, umgerechnet sind das 200 € ;)Jetzt kann ich auch über das kleine Paradies berichten ohne Stunden am Handy zu sitzen. Wer mal nach Indonesien kommt, mein Geheimtipp: Karimunjawa! Beim letzten Eintrag habe ich schon von dem schönen Strand erzählt. Die Schnorcheltour war aber noch 100 mal schöner! Für gerademal 12 € buchte ich einen Tagesausflug mit einem Boot, Lunch und der Schnorchelausrüstung. Ali brachte mich morgens zum Hafen, wo bereits Koko mit drei weiteren Guides auf uns wartete. Mit an Bord waren außer mir war noch ein einheimisches Pärchen, ein Chinese, Rene aus Borneo, ein niederländisches Pärchen und - ich freute mich, ein bekanntes Gesicht zu sehen - Normy mit ihren Dad und zwei Freundinnen. Normy kannte die Guides bereits und ich wurde herzlich in die Gruppe aufgenommen. Nach kurzer Zeit fühlte es sich an, als ob ich sie schon lange kennen würde. Beim Schnorcheln war ich überrascht, dass ich soviele bunte Fische sah. Ein paar waren richtig groß und wunderschön.
Aja, ich sollte euch schöne Grüße von Nemo ausrichten! ;)
Mitten im Meer war eine kleine Sandinsel, die nur am Vormittag aus dem Wasser ragt. Atemberaubend schön, seht selbst:
Lunch gab es auf einer “echten”, aber unbewohnten Insel. Die Guides grillten Fisch und wir aßen auf einer Decke, im Schatten von Palmen. Kein Haubenrestaurant könnte diese Atmosphäre topen! Wir hatten noch etwas Zeit auf der Insel, um zu relaxen, bevor wir zu einem weiteren Schnorchelspot fuhren. Wieder konnte ich so viele Fische beobachten und die Guides zeigten uns versteckte Dingen, die wir so wohl nicht gesehen hätten. Unter anderem sah ich eine Muschel mit ca. 40 cm Durchmesser, eine kleine, leuchtend grüne Muschel, ein Etwas, dass sich zusammenzog, wenn man es berührte und vieles mehr.
Am Weg nach Hause konnte, wer wollte noch mit Haien tauchen gehen, doch die waren in kleinen Becken eingesperrt. Dies wollte ich nicht auch noch unterstützen, in dem ich dafür extra bezahle. Die Guides hatten uns auch davon abgeraten, fuhren aber hin, da viele Touristen das wollen. Generell merkt man auf der Insel, dass die Bewohner noch viel mehr auf ihre Natur und Tiere achten und besonders das Meer schützen wollen. Das Müllproblem ist leider trotzdem vorhanden und oft wird das Plastik einfach weggeschmissen. Früher wurde alles natürlich eingepackt (z.B. mit Blättern) und den Einheimischen ist oft nicht bewusst, dass Plastik nicht (oder nur sehr langsam) abbaubar ist. Leider musse ich oft beobachten, dass Touristen kein Vorbild sind und glauben, sie könnte hier ihren Müll überall liegen lassen, da es ja alle machen. Das ist jedoch der falsche Ansatz und wir sollten den Einheimischen eher erklären und helfen, als es noch schlimmer zu machen!
Nach dem Schnorcheln lud uns Normy zu sich nach Hause ein und ihr Dad machte für alle Pizza, eine nette Abwechslung zu Reis und sie schmeckte fast wie in Italien ;) Da die Guides und Normy viele Fotos gemacht haben, schauten wir uns diese noch gemeinsam an. Manche Unterwasserfotos waren etwas unvorteilhaft und so hatten wir viel zum Lachen.
Einen weiteren Tag verbrachte ich mit Ali am Strand und er zeigte mir zwei gute Plätze für den Sonnenuntergang. Zuerst fuhren wir auf einen Hügel und dann gingen wir zu einem Steg, der ca. 20 m in das Meer führte. Wirklich wunderschön!Das Tolle auf der Insel ist auch, dass man keine 24 Stunden Strom hat und somit auch kein WIFI. Einmal war Stromausfall (das dürfte öfters vorkommen) und wir hatten am Abend keinen Strom und so musste/durfte ich im Kerzenlicht duschen.
Bei einem kleinen Laden neben dem Hostel kaufte ich immer mein Wasser und zahlte jedes Mal etwas anderes, aber viel war es nie. Da ich entweder alleine oder meistens mit Einheimischen unterwegs war, dachte viele ich spreche Bahasa und begannen mit mir auf indonesisch zu reden. Das passierte mir in Java nun schon öfters, da ich oft von den typischen Touristenpfade abweiche. Leider sprechen nicht sehr viele Englisch, aber mit Füßen und Händen kann man schon kürzere “Konversationen” führen.
Ich wäre auch bestimmt noch länger auf der Insel geblieben, wenn nicht mein Körper von oben bis unten zerstochen gewesen wäre. Ich habe versucht, mich immer einzuschmieren und unter einem Moskitonetz zu schlafen, aber es war unmöglich den Viechern zu entkommen. Bei einer schnellen Dusche wurde ich bereits ein paar mal gestochen. So beschloss ich weiterzureisen.
Auf der Fähre nach Jepara traf ich das niederländische Pärchen und Rene wieder. Das Pärchen reiste danach in die gleiche Richtung weiter wie ich und wir wollten gemeinsam zum Busbahnhof fahren. Rene half uns ein billiges Taxi zu finden. Gottseidank, denn es stellte sich heraus, dass so spät (es war bereits Abend) keine Busse mehr fahren. Sie half uns ein Mitfahrgelegenheit zu finden und so zahlte ich keine 10 € für die fünfstündige Fahrt in einem Auto mit konfortablen Sitz (für den Bus hierher habe ich mehr als das Doppelte für keinen Sitzplatz bezahlt). Plötzlich kam ich auf die Idee, dass das Hostel, über das ich mich im Internet informiert habe, in der Nacht gesschlossen sein könnte. Wieder half mir Rene, indem ich ihr Handy benutzen durfte um dort anzurufen. Das Hostel war voll, aber im Nebenhaus war für 3,30 € (mit Frühstück) ein Bett frei. Zum Glück hatte ich mir dieses Hostel ausgesucht, es ist eines der besten in dem ich bis jetzt war. Lauras Backpacker ist super gemütlich, Laura und ihr Angestellten sind super nett und man fühlt sich wie zu Hause, da eine sehr ausgelassene Stimmung herrscht.
Gleich am Morgen gab ich meine Wäsche ab, da ich nur noch ein Leiberl und und eine kurze Hose hatte. Die anderen erzählten mir, dass sie am Abend feiern gehen wollen und ob ich mitkommen wollte. Freilich! Für den Tag hatte ich noch keine Pläne und so ging ich meinen Laptop und ein Kleid für den Abend kaufen. Nicht des Kleides wegen, sondern ich brauchte etwas zum Anziehen, dass nicht durchschwitzt war. (Das Kleid ist aus einem Batikstoff, für den Jogja sehr bekannt ist). Für den nächsten Tag kaufte ich noch ein Leiberl, da meine Wäsche erst am Abend fertig sein würde. Nach über zwei Monaten wird es eh Zeit meine Garderobe wieder neu zu bestücken. Manche Leiberl werden nicht mehr richtig sauber und immer das gleiche anziehen ist auf Dauer echt langweilig.
Zurück im Hostel traf ich auf Tom, einen Niederländer (das Land muss halb leer sein, so viele Niederländer wie ich treffe), der Bier für den Abend besorgen wollte. Da Alkohl eig. verboten ist, gibt es ihn nur in ein paar kleinen Geschäften. Es hatte sich eine Gruppe von 15 Personen gebildet, die feiern mitgingen. Wir waren bunt gemsicht, Niederländer, Deutsche, Amerikaner, Argentinier, Australier und natürlich ein paar aus Yogjakarta. Um elf bestellte uns Laura ein Taxi, da - wie sie sagte - der Lärm für ihre Nachbarn nicht länger zumutbar war. Mit dem Taxi fuhren wir ans andere Ende der Stadt in einem Club, indem wir ziemlich die einzigen Ausländer waren. Nach einiger Zeit tanzten wir alle auf der Bühne und hatten eine Menge Spaß! Und heute bin ich blau und habe somit genug Zeit zu schreiben, da ich mir nicht viel anschauen werde. Jogja und das Hostel laden zum Verweilen ein und so habe ich keinen Stress. Morgen werde ich mir wahrscheinlich gemeinsam mit Janis, einem Deutschen, die zwei Tempeln anschauen und dann schau ich mal weiter. Jetzt werd ich mir mal wieder eine Massage gönnen - ich hoffe euch geht es genauso gut wie mir! :)
Bussis Theresa