Willkommen im Paradies - landschaftlich und gesellschaftlich
Am Donnerstag sind wir nun also Richtung Westen gefahren (mit den Inseln war ich dann in jedem Teil von Thailand dieses Jahr hehe). Kanchanaburi heißt bis Sonntag unser Basecamp von wo aus wir ein paar Ausflüge starten und bereits gestartet haben. Die Busfahrt war nach einer kurzen Nacht nicht so angenehm, aber noch beschissener war, dass wir uns nicht genau angeschaut haben, wo unser Hostel ist und ich dann auch noch die Karte falsch gelesen hab… Bis wir also beim Canaan Guesthouse waren sind wir eine gute halbe Stunde mit den großen Rucksäcken fragend durch die Stadt gewandert. Gibt bessere Dinge mit denen man sich die Zeit vertreiben kann…
Dort angekommen haben wir aber ein schönes Hostel, das relativ sauber ist, vorgefunden. Die Besitzerin ist echt freundlich und weiß über alles was man hier so machen kann gut Bescheid. Nach einer kurzen Pause haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind mit Karte durch die Stadt gefahren vom JEATAH Museum im Süden bis zur River Kwai Brücke im Norden (ca. 5 km eine Strecke). Das Museum über den Bau der Eisenbahn von Thailand nach Burma im zweiten Weltkrieg war interessant und schockierend zugleich. Sehr viele der Kriegsgefangenen, die die Strecke gebaut haben, sind bei sehr schlechten Bedingungen (Kleidung, Essen, Krankheiten usw…) ums Leben gekommen. Die Brücke die dabei entstanden ist ist heute die Attraktion dieser Stadt und gut besucht. Wir haben allerdings nicht ganz verstanden, warum man von sich und der Brücke ein Selfie braucht bei dem Hintergrund. Mit einem Fruchtshake (naja eigentlich hab ich einen OREO Shake getrunken haha) haben wir dann unsere Tour für beendet erklärt und sind zurück gefahren. Dabei haben wir noch schnell geschaut was uns die Rückreise nach Bangkok kostet und wann wi fahren können (25% billiger als das rauf fahren hehe). Zurück im Hostel sind wir dann duschen gegangen und haben uns auf die Suche nach was zu Essen gemacht. Rundum die Busstation, die 3 Minuten von uns entfernt ist war ein Markt aufgebaut und wir haben uns mal umgesehen und uns dann entschieden Sushi zu essen. Ziemlich fein und einige Sachen dabei, die wir noch nie gegessen haben. Ich hatte dann mit einer Nachspeise genug, nach ein bisschen Suchen haben wir dann auch noch was Vegetarisches für Theresa gefunden hehe.
Am nächsten Tag haben wir dann um 8 den ersten Bus Richtung Erawan Nationalpark genommen. Wir haben uns entschieden selbst da hin zu fahren, weil es erstens günstiger ist als eine Tour und wir mehr Zeit hatten – was für eine gute Entscheidung! Das Wasser läuft hier in 7 Stufen den Berg herunter, entlang des Flusses geht ein 2 Kilometer langer Weg nach oben. Nachdem wir unsere Wasserflaschen registrieren haben lassen (damit man sie nicht wegschmeißt) und Essen mitgeschmuggelt haben sind wir vor der fünften Stufe kurzerhand ins Wasser gestiegen und haben versucht den Fluss entlang nach oben zu kommen. Ein paar Mal einsinken im Matsch und Umkurven von zu tiefen Stellen später haben wir dann beschlossen wieder umzudrehen, weil wir nicht genau gewusst haben wie weit die nächste Stufe noch entfernt ist und ob wir da überhaupt hinkommen… Kurz vor der sechsten Stufe sind wir dann wieder rein ins Wasser und ein paar kleinere Steine hoch zu eben jener geklettert. Dort haben wir uns einen Platz zum Umziehen gesucht und erstmal ein paar Fotos im Wasser geschossen. Es war einfach ziemlich paradiesisch dort. Blaues Wasser, rundherum pure Natur und ein paar Fische die deine Haut anknabbern hehe. Ich werd auch gleich Fotos ins Fotoalbum laden, damit ihr euch einen Eindruck verschaffen könnt! Theresa haben die Fische ja nicht so zugesagt, aber die haben sich sowieso mehr mit meiner geschundenen Haut vom Fußballspielen beschäftigt haha.
Um zwei sind wir dann wieder runter und hatten eh fast noch Stress den vorletzten Bus zurück zu erwischen. Nach der Körperpflege sind wir Richtung Stadtmitte gegangen (Theresa wollte ursprünglich fahren, aber hat sich kein Tuk Tuk gefunden…) und haben uns wieder einmal auf einem Markt was zu essen gesucht. Gibt einfach ziemlich viele verschiedene neue Sachen hier, die wir beide noch nicht gesehen haben und auch probieren wollen. Für Theresas Geschmack ist wohl zu viel Süßes dabei (Reis, Nudeln, alles ist süß…) ich hab damit keine Probleme hehe. Aber ist halt auch nicht so easy herauszufinden, wenn quasi keiner Englisch kann und wir wie so oft mal wieder (fast) die einzigen Touristen sind. Danach sind wir noch was trinken gegangen und haben Billard gespielt. Außer ein paar alten Säcken die sich mit Thai Frauen vergnügt haben war leider nicht viel los, dafür war die Neuseeländische Bar ganz gemütlich und Theresa hat beim zweiten Mal Billard spielen in ihrem Leben auch eine gute Figur gemacht! Am Weg nach Hause hat uns dann ein Regenschauer überrascht und eine Einheimische hat uns dann ein Tuk Tuk angerufen, weil wieder keines zu finden war…
Den heutigen Tag haben wir dann getrennt verbracht bzw. verbringen wir noch immer getrennt. Ich war im Safari Park (hab mich gegen den Tiger Temple entschieden, weil die Tiere im Safari Park anscheinend besser behandelt werden) und Theresa hat sich für eine Zugfahrt am Death Railway entschieden. Beide haben wir um halb 10 das Hostel verlassen und ich bin dann zu meinem Bus gegangen in dem ich – Überraschung – der einzige Tourist war. Vor mir ist ein kleiner Junge gesessen mit dem ich mir die etwa eine Stunde Fahrt vertrieben habe. Ich glaube ihm und noch einen Jungen ein bisschen weiter vorne hab ich die Langweilige Busfahrt auch ein bisschen spannender gemacht.
Beim Safari Park bin ich dann ausgestiegen und ein paar Meter Richtung Eingang gegangen. Ein Volunteer hat mir die Pakete erklärt, die ich machen kann (Tiere füttern, Fotos mit Tieren usw…). Die sind aber ziemlich teuer und ich hab mich für eine normale Safaritour entschieden, die eh auch noch umgerechnet etwa 13€ kostet. Rein in den Bus (ich war alleine) und los geht die Fahrt. Gutes Gefühl hatte ich dabei aber eher nicht, die Gehege waren nicht sehr schön und zu klein und die Tiere wirkten nicht glücklich. Ich habe mich schon gefragt, ob es eine gute Idee war hierher zu kommen… Gesehen hab ich Tiger, Löwen, Leoparde, Giraffen, Zebras und noch ein bisschen mehr. Am Ende der Tour bin ich ausgestiegen und in den zweiten Part gegangen. Da stehen die Käfige von weiteren Tieren (Zoo ähnlich, aber auch viel zu klein) und man kann Elefanten bzw. Krokodilshows sehen. Die Elefantenshow hat mich eigentlich eher angewidert, da war nichts dabei, was Applaus verdient gehabt hätte, den die paar Asiaten die auch noch da waren aber trotzdem gegeben haben. Nach der Show hat sich ein britischer Freiwilliger zu mir gesetzt und das Gespräch war doch sehr interessant. Die Thais verstehen meist sehr wenig bzw. haben kein Gefühl dafür, wie sie die Tiere behandeln sollen und die Freiwilligen müssen Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten, was sich aber doch schwierig gestaltet. Auch deswegen, weil die asiatischen Besucher die Shows lieben und auch sonst kaum ein Verständnis von halbwegs artgerechter Haltung haben. Mit den Freiwilligen wir die Tierhaltung langsam besser. Ich glaube auch, dass es durchaus okay ist, dass man dort eine Safaritour macht (auch um Geld für Verbesserungen zu schaffen), nur sollte man keines der Pakete nehmen, weil egal was dabei inkludiert ist nicht einer artgerechten Haltung entspricht. Die Shows sind kompletter Schwachsinn und Tierquälerei…
Die Rückfahrt war dann ein Highlight für sich. Ich wollte mit dem Bus zurück, aber es gibt keine offizielle Haltestelle beim Park. Was aber normal hier nicht das Problem ist, der Bus hält auf Handzeichen. Schon beim Rausgehen ist eine Frau stehen geblieben und hat mich gefragt was ich mache, wie ich ihr gesagt habe ich geh zum Bus hat sie das etwas verwundert zur Kenntnis genommen und ist weiter gefahren. Ich hab mich an den Straßenrand gestellt und auf den Bus gewartet… Nachdem in die Gegenrichtung nach etwa 10 Minuten ein Bus gefahren ist, war ich mir ziemlich sicher, dass bei mir auch einer kommen würde, wann auch immer haha. Ein paar weitere Minuten später hat ein Auto neben mir gehalten und die Frau hat wieder aus dem Fenster geschaut und hat gesagt ich soll einsteigen, wir fahren nach Kanchanburi. Nachdem das mit dem Bus eh nicht so safe war hab ich gerne angenommen, auch wenn sie kein Englisch kann („I don’t speak Englisch“ war noch beim Google Übersetzer am Handy zu sehen). Im nächsten Ort ist sie mit den zwei kleinen Kindern ausgestiegen und ein Mann – evtl ihr Mann – hat mich weiter gefahren. Auch er konnte kein Englisch und die Fahrt war ziemlich still. Aber ich hatte eine bequeme Reise zurück und musste nicht in der prallen Sonne auf den Bus warten. Ich habe dem Mann dann 100 Baht (etwa 2,50€) in die Hand gedrückt, die er zwar nicht wollte, aber wohl kaum mehr als die Spritkosten sind. Die Leute hier sind einfach zu freundlich! Der Bus hätte zwar nur 30 Baht gekostet, aber das war ein viel schöneres Erlebnis! Jetzt sitze ich wieder hier im Zimmer und warte bis Theresa auch zurück ist. Was sie erlebt hat gibt’s dann im nächsten Beitrag – wir lesen uns!
LG
Woifi